Kastenkrippe_Egerland_Haus_GrulicherFiguren_ca_1900_www.egerland.wordpress.com
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Die Frömmigkeit im Egerland spiegelte sich in der Weihnachtszeit auch besonders in Form aufwändiger und phantasievoller Weihnachtskrippen wieder.
Die erste Darstellung einer Krippe im Egerland fand sich vermutlich 1629 am Hauptaltar der St. Nikolaus-Kirche in Eger, 1638 wird dort bereits ein ständiger Krippenbrauch dokumentiert, 1659 wurde diese Kirchenkrippe von dem Architekten Clemens neu gestaltet. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Krippe immer weiter ausgebaut, weitere Krippen entstanden in anderen Kirchen von Eger, aber auch in anderen Orten des Egerlandes. Von Eger aus wurden damals die Pfarreien Waldsassen, Albenreuth, Falkenau, Heinrichsgrün, Haslau, Alt-Kinsberg, Königsberg, Trebendorf, Treunitz und Ober-Lohma betreut. Zumindest für Alt-Kinsberg ist bereits im Jahre 1667 belegt, dass dort „das Häuschen von Nazareth (Aedicula Nazaretica)…“ von den „Künsbergern“ erbaut worden war. Auch in weiteren Missionen des Egerlandes, wie z.B. den Orten Liebenstein, Wildstein, Haslau, Mühlbach, Albenreuth oder Trebendorf, oder später auch Palitz und Schönbach, waren wohl bereits früh schon einzelne Krippen errichtet worden.
In den Wohnstuben des Egerlandes hielten die Weihnachtskrippen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Einzug. Zunächst waren die Figuren auf Papier und Pappe handgemalt, später lithographiert und handkoloriert. Später bestanden die Darstellungen aus Holz, Porzellan, Papiermaché oder anderen Materialien. Ausgestaltung und Aufbau der Krippen waren im Egerland regional unterschiedlich. Nördlich des Stiftes Tepl wurden beispielsweise Kastenkrippen mit „Krippenberg“ beschrieben. In der Karlsbader Region wurden Glaskästen mit kulissenartig eingebauten Stadtpanoramen, genannt „Karlsbader Perspektive“, an die Wand gehängt; war zusätzlich die Christgeburt dargestellt, hießen sie „Karlsbader Kripperl“. Im nördlichen Egerland um Neudek und Graslitz wurden Krippenfiguren früh aus Blech hergestellt.
Mit zunehmender Verbreitung der Krippen war ein eigener Berufsstand entstanden: die „Mannlmaler“. Die Holzfiguren wurden von hauptberuflichen Handwerkern gearbeitet oder auch von engagierten Feierabendschnitzern selbst gemacht. Eine Besonderheit des Egerlandes ist die große Häufung von Schreinkrippen.
Die Fotos dieses Beitrags stammen aus dem Stiftlandmuseum in Waldsassen. Dort gibt es in der Dauerausstellung einen ganzen Raum voller historischer Weihnachtskrippen, primär aus der näheren Umgebung, und auch einige Kastenkrippen aus dem Egerland.
Im kommenden Jahr 2014 wird im Egerland-Museum in Marktredwitz eine sehr große Sonderausstellung mit Weihnachtskrippen aus dem Egerland stattfinden. Dort werden dann ca. 2400 handgefertigte Krippenfiguren aus dem Egerland und aus der Region Marktredwitz zu sehen sein!
Weitere Informationen:
Internet:
Weitere Details zu Egerländer Krippen vom Egerland-Museum (aus dem Jahr 2009)
Presse-Information zur 2014 stattfindenden großen Sonderausstellung von Weihnachts-Krippen im Egerland-Museum in Marktredwitz
Buch:
Eger und das Egerland – Volkskunst und Brauchtum, Hrsg. L. Schreiner, Verlag Langen Müller, ISBN: 3-7844-2178-4
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